8d ago (edited) in Vorstellung
Ein Hallo in die Runde
Nachdem ich nun seit einiger Zeit mitgelesen habe, möchte ich mich nun selber vorstellen. Ich bin 52 Jahre alt und führe „anscheinend“ ein gutes Leben, in dem ich alles schaffe… wir leben auf dem Land. Ich habe eine gut funktionierende Hundeschule. Mein Mann ist sehr erfolgreich in seinem Beruf…. So weit das Bild von außen.. Die Wahrheit ist- ich habe es bis hier her irgend wie geschafft. Rückblickend betrachtet habe ich von Tag eins meiner Jugend nie ein vernünftiges Verhältnis zum Alkohol gehabt und es war eigentlich von Anfang an so, dass ich immer getrunken habe, wenn es einen Grund dafür gab.. und immer exzessiv
Es folgten Esstörungen, danach habe ich lange heftig Drogen konsumiert..
oh Mann, wenn ich das so schreibe, versinke ich im Erdboden. Mitte 20 schwanger geworden und das war erst mal meine Rettung, weil die Drogen von einem auf den anderen Tag kein Thema mehr waren. Wirklich nüchtern war ich nur zweieinhalb Jahre zwischen Mann und Schwangerschaften. Danach fing Thema Alkohol an, wieder in den größeren Rolle zu spielen.
Ich hatte öfter mal Zeit Abstinenz, mal zwei Wochen mal fünf Monate wären Klinik offen, aber immer war es für mich ein Verzicht und ein Krampf.
Mein Alkoholpensum lag zum Schluss bei knapp einer halben Flasche „edlen“ Rum am Abend ( Man möchte sich ja schließlich gut fühlen beim Trinken🙈)
Das letzte halbe Jahr war geprägt von Traurigkeit, Ängsten, Unsicherheiten und das Gefühl, die größte Lügnerin der ganzen Welt zu sein, während aller mir immer wieder sagen, wie gut ich mein Leben im Griff habe während ich einfach nur funktionierte
Ich trinke nun seit einer Woche nicht mehr und diesmal ist es irgendwie anders, denn es ist nicht dieses. Ich darf nicht mehr trinken, sondern ich will nicht mehr und ich möchte einfach das erste Mal in meinem Leben mich kennen lernen und gucken, wie es sich anfühlt auf meinen Beinen zu stehen… klar eine Woche nicht viel und ich bin sehr demütig und bescheiden aber den größten Teil des Tages freue ich mich da drüber nüchtern zu sein und kann auch schon Veränderungen festmachen und habe zumindest noch Augen dafür
Ich habe mir letzte Woche Samstag als Tag eins gesetzt und wollte den Tag beginnen und habe mein ganzes Leergut weggebracht. Wie ich schon erwähnte, wohnen wir sehr dörflich. Ich habe mein Auto an der Straße geparkt und wollte auf der Rückbank einen Karton mit Flaschen rausholen, der unten geplatzt ist und alle Flaschen rollen auf einer gut befahrene Straße… es war so peinlich, denn alle Autos mussten anhalten, während ich auf der Straße die Schnapsflaschen zusammen gesammelt habe…. Und trotzdem musste ich abends ein bisschen lächeln, weil es so ein Sinnbild für mein Leben gerade ist…
Ich habe mir heute meine Hunde geschnappt und bin für fünf Tage an die Ostsee, um mich einmal durch pusten zu lassen. Und jetzt sitze ich in der Ferienwohnung und bin das erste Mal nüchtern, während ich Zeit mit mir alleine verbringen… ich habe mir schön den Tisch gedeckt und eine Kerze auf den Tisch gestellt- Premiere
Auf geht’s - ab geht s 😀 hallo Leben, ich habe Lust auf dich
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Corinna B.
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