Co-Abhängig
Hallo zusammen,
ich stell mich mal kurz vor. Ich bin Sabine, 40 Jahre alt und seit 11 Jahren in einer Beziehung mit einem uneinsichtigen Alkoholkranken.
Die Erkenntnis dass ich co-abhänige Verhaltensweisen have became ich letztes Jahr. Er ist letztes Jahr bei einer Verkehrskontrolle angehalten worden und die Folge war der Führerscheinentzug da er alkoholisiert war. Es ging ihm dann richtig schlecht und er war wirklich sehr niedergeschmettert. Ich hatte dann natürlich den Gedanken dass ihm das jetzt aufzeigt dass er was ändern muss, und vor allem abstinent sein muss wenn er den Führerschein wieder erlangen möchte.
Leider war das ein falscher Wunschgedanke und er hat mit vielen Lügen und Durchmogeln wie ich das nenne es geschafft die MPU zu bestehen und seinen Schein wieder zu erlangen.
Seit diesem Tag nun war er täglich betrunken…täglich unterwegs. (Zu Hause trinkt er nicht, er braucht dazu Gesellschaft)
Und es gab auch dazwischen einige Vorfälle und wirklich hässliche Streits wenn er getrunken hatte.
Jedenfalls war ich jetzt so ratlos sodass ich mir eine Selbsthilfegruppe gesucht habe. Sie ist gemischt, also Betroffene & Angehörige. Gehe dort wöchentlich 1x hin seit rund 3 Monaten.
Vor 2 Wochen hab ich dann nochmal ein Gespräch mit meinem Partner gesucht als er nüchtern war. War wieder mal absolut sinnlos und ich könnte genauso gut mit einer Wand reden denn „er hat kein Problem“
Daraufhin war ich so fertig, und konnte nicht mehr. Hab angefangen mich nach Wohnungen umzusehen. Das bekam er nun mit dass ich vor hab zu gehen, und seitdem flossen viele Tränen, es gab sehr viele offene und ehrliche Gespräche, und er geht seitdem auch nirgends mehr hin. Er meinte sogar er würde mal mitkommen zur Selbsthilfegruppe.
Da mein Vertrauen sehr stark abgenommen hat aufgrund der vielen Lügen und schlimmen Dinge die in den 11 Jahren, und ganz extrem in den letzten 12 Monaten passiert sind, bin ich nun in so einem Zwiespalt mit mir selbst was richtig und was falsch ist. Kam nun tatsächlich eine Einsicht? Spielt er mir was vor damit ich bleibe und er nicht alleine ist? Gehts nur ein paar Wochen gut und dann ist alles beim alten? Diese Fragen schwirren ständig in meinem Kopf umher.
Die Betroffenen meiner Gruppe meinten auch dass ein Süchtiger ein Meister im Lügen und Täuschen ist, und ich nicht zu gutgläubig sein sollte. Dass die Angehörigen oft als eine Art Feind betrachtet werden, denn sie greifen das Suchtsystem an.
Wie sind eure Erfahrungen?
Wie würdet ihr euch verhalten?
Gerne würde ich die Meinung beider Seiten kennen lernen.
Gruß
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13 comments
Marsi Sternchen
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Co-Abhängig
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